„Lauf nicht auf die Straße!“
Was macht Dein Kind jetzt? Etwa auf die Straße laufen?

Unser Gehirn kann NICHT-Anweisungen NICHT verarbeiten

Trotz der Aufforderung nicht auf die Straße zu gehen, ist Dein Kind vermutlich auf die Straße gegangen. Dies liegt daran, dass das menschliche Gehirn Wörter wie „nicht“, „nein“ oder „keine“ nur schwer verarbeiten kann. Grund dafür sind fehlende Abstraktionen und Konzepte für Verneinungen. Bei der Verarbeitung wird automatisch der Fokus auf Handlung und die in eine Handlung einbezogenen Personen oder Objekte gelegt. Für das obige Beispiel wäre das auf die Straße gehen. Da es dafür kein negatives bzw. verneintes gegenstück gibt, können sie die Verneinung im Beispiel nicht bildlich im Kopf abzeichnen.

Verneinungen verwirren unser Gehirn

Amerikanische Wissenschaftler haben eine Studie durchgeführt, in der sie untersuchten, wie sprachliche Verneinungen unser Gehirn fordern. Dazu wurden die Gehirnaktivitäten von unterschiedlichen Probanden, die verneinte Äußerungen lesen sollten, mittels EEG aufgezeichnet und ausgewertet. Dabei kam erstaunliches raus: Unser Gehirn besteht aus zwei Hälften. Die linke Gehirnhälfte ist für logische und mathematische Aspekte verantwortlich. Sie verarbeitet Sachinformationen. Die rechte Gehirnhälfte verarbeitet Bilder, Emotionen und Erlebnisse, so zumindest wird es für Rechtshänder angenommen.

Wenn Sie die Aufforderung hören: „Lauf nicht auf die Straße!“, kommt links die Botschaft logisch richtig an, doch mit der rechten Gehirnhälfte sehen und erleben Sie im selben Moment die Straße. Die rechte Gehirnhälfte versteht also keine Negationen. Die Forscher stellen fest, dass das Gehirn durch zwei unterschiedliche Meldungen verwirrt wird, wodurch die endgültige Verarbeitung verlangsamt bzw. gestört ist. Links kommt etwas anderes an als rechts.

Was haben wir von dieser Erkenntnis?

Versuche, künftig Deine Aussagen positiv darzustellen. Lauf bitte auf dem Bürgersteig, die Straße ist gefährlich!
Gerade im Umgang mit Kindern ist der direkte und positive Austausch förderlich und gewinnbringend.

Einige Beispiele

Du sollst nicht… Statt dessen sollst Du …
…laufen Spazieren, gehen…
…Nase bohren Ein Taschentuch benutzen
…unterbrechen Warten bist du dran bist
…andere schlagen Sagen wenn es dir nicht passt
…Dinge anderen wegnehmen Um Erlaubnis bitten
…quengeln Höflich bitten
…Mit deinem Essen spielen Ordentlich essen
…dich verspäten Pünktlich sein
…unverschämt reden  Nett reden

 

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