Stresst es dich, dass dein Kind Hausaufgaben verweigert, dass es bei bestimmten Fächern, an bestimmten Tagen oder in bestimmten Situationen auf Stur schaltet?

Vielleicht kennst du folgendes?
„Ich will nicht!“ „Du musst aber deine Hausaufgaben machen!“
Tränen laufen, Wutanfälle und ständige Diskussionen. Was regen wir uns manchmal wegen der Schule auf, oder?
Wir als Eltern sind in einem Zwiespalt: Wir wollen unsere Kinder nicht in ein System stecken, wir möchten ihnen für ihre Bedürfnisse Raum geben. Parallel wünschen wir ihnen eine traumhafte Zukunft, in der ihnen alle Türen offen stehen. Aus diesem Grund, denkt unser Elternkopf: Schule muss aber sein. Daher begleitet dich ein schlechtes Gewissen und die schlechte Stimmung ist vorprogrammiert. Kommt dir das bekannt vor?

Ich weiß, auf deinen Schultern lastet gerade eine große Verantwortung: Homeoffice, Haushalt, Fernunterricht, alle hocken ständig aufeinander. Ja, es ist schwer, alles und allem gerecht zu werden, doch du kannst es auf die Reihe bekommen. Eine Zauberformel habe ich nicht, da muss ich dich leider enttäuschen. Wir können aber schauen, dass wir einige Dinge berücksichtigen.

Druck rausnehmen
Zu aller erst, ist eine gesunde und stabile Beziehung zu den Eltern das Fundament von jedem Lernerfolg.
Kannst du dich auf eine Aufgabe konzentrieren, wenn du wütend bist? Genau, also wie soll sich dein Kind auf eine Aufgabe konzentrieren, wenn es gerade mit Mama oder Papa streitet?
Wissenslücken können aufgeholt und aufgefüllt werden. Ein gebrochenes Herz, lässt sich nicht so einfach reparieren.
Daher ist es enorm wichtig, dass du den Druck raus nimmst. Die Welt geht nicht unter, wenn diese eine Aufgabe eben nicht gelöst ist. Wir Erwachsene tendieren dazu, wenn wir Aufgaben bekommen, alles abzuarbeiten. Doch so funktioniert der Kinderkopf deines Kindes nicht. (Ist selten, wenn doch) Wenn dein Kind in diesen einen Moment nicht lernt, heißt es ja nicht, dass dein Kind nie lernt. Dein Kind kann es später immer noch lernen.
Frage dich mal, möchte ich, dass mein Kind in jedem Fach gut oder befriedigend ist? Eine Note sagt nichts aus, was dein Kind wirklich kann. Schlüpfe nicht in die Rolle des Lehrers oder Lehrerin, dafür wirst du nicht bezahlt. Sei ein/e gute/er Lernbegleiter/in. Dein Kind braucht dich als Elternteil

Fokus auf das Positive
Cool wäre es, wenn du die Schule/ Homeschooling mit was Schönem beginnst und auch mit was Schönem beendest. Damit speichert dein Kind die Schule mit einem guten Gefühl ab.
Beginnt evtl. vorne dran ein Konzentrationsspiel „Stadt, Land, Fluss“ Variante von Vollpfosten, da sind witzige Kategorien bei. Und am Ende spielt ihr wieder das Spiel oder ein anderes.

Frage dein Kind: Was hast du heute schon alles geschafft? Was läuft denn gut? Was ist dir heute besonders gut gelungen? Und Feier mit deinem Kind jeden noch so kleinen Erfolg. Das stärkt das Selbstvertrauen deines Kindes und weckt Motivation für die nächsten Aufgaben.
Du könntest dein Kind am Abend vorher Fragen; Was hast du heute geschafft, worauf du stolz bist? Und am Morgen fragst du dein Kind; Was ist die eine Sache, die du heute schaffen willst, dass du heute Abend wieder Stolz auf dich bist? Altbewährt ist auch ein Erfolgsjournal zu schreiben. Jeden Abend drei Erfolge aufschreiben, was am Tag schönes passiert ist.

Weg vom Mangel denken! Vermeide folgende Fragen:

  • Welche Aufgaben musst du noch machen?
  • Was läuft nicht?
  • Wo kommst du nicht weiter?
  • Wo hängt es?

Wenn ihr über die Schule spricht, nicht das negative in den Fokus rücken, wie z.B.
– Wie viele Leute sind heute wieder rausgeflogen?
– Na, sind die wieder privat am Chatten?
– Ging der Server wieder nicht?
– Habt ihr wieder komische Aufgaben geschickt bekommen?
So fokussiert dein Kind die Schule mit was Negativem.


WICHTIG! Bewegungspausen reinbringen
Kein Kind kann sich 45 Minuten am Stück konzentrieren. Daher ist es immens wichtig Bewegungspausen einzulegen.

  • Überkreuzbewegungen machen (Regelmäßig durchgeführt steigern die Übungen die Lernfähigkeit.
    Machen Spaß und reduzieren möglicherweise bestehenden Stress und Leistungsdruck).
  • In den Lernpausen eine Challenge machen. Zum Beispiel mit Marshmallows im Mund ein Wort buchstabieren oder eine Rechenaufgabe lösen.

Macht den Lernort gemeinsam zu einem Lernparadies

  • Lass dein Kind Kopfhörer aufsetzen gegen ablenkende Geräusche
  • Das Unterrichtsmaterial griffbereit. Vorher schon vorbereiten
  • Umliegendes Zeug in einer Kiste verschwinden lassen.
  • Lass deinem Kind seinem imaginären Freund/Held eine Matheaufgabe erklären.
  • Gemeinsames Lernen vielleicht mit anderen Kindern beim Videoanruf.

Fehler machen ist erlaubt, ja sogar erwünscht!
Perfektion weckt Aggression und verhindert dadurch Aktion! Das ist meine Devise.
Fehler machen gehören dazu, lass dein Kind eigenverantwortlich die Aufgaben machen.
Ich hoffe, dass du nicht zum Elternteil gehörst, die daneben sitzen und die Fehler anstreichen. Lass deinem Kind die Chance, seine Fehler selbst zu korrigieren. Mal angenommen, dein Kind hat einen Fehler gemacht, dann frage erstmal dein Kind, bei welcher Aufgabe es sich unsicher gefühlt hat. Meistens wissen es die Kinder selber. Wenn es nicht drauf kommt, dann zeige mit dem Finger auf eine Zeile (bei Deutsch vielleicht) und sage;
Schau dir die Zeile nochmal an! Gebe deinem Kind Hinweise, dass es selbst drauf kommt.

Ganz klar, jede Familie ist individuell. Schau dir an welche Tipps für dich und dein Kind passen.
Und behalte im Hinterkopf: Druck erzeugt Gegendruck!
Deine Jennifer


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