Mit so manchem schnell daher gesagten Vorwürfen kannst Du Dein Kind mehr verunsichern, als Dir wahrscheinlich bewusst ist – und das sogar langfristig! Daher sei vorsichtig mit diesen Sätzen!

Wir wünschen uns natürlich alle, dass unsere Kinder selbstbewusste Erwachsene werden. Und meistens tun wir als Eltern auch alles dafür, die Kinder zu stärken und zu loben. Allerdings gehört auch Kritik  zur Erziehung – und hier liegen einige Stolperfallen.

Denn Worte haben oft mehr Macht, als uns bewusst ist. Kritik, die verallgemeinernd oder gar verletzend geäußert wird, kann langfristig dem Selbstbewusstsein Deines Kindes schaden. Sie setzt sich fest im Kopf, als unveränderliche Wahrheit, von der Dein Kind glaubt, dass es keinen Einfluss darauf hat.

Die Psychotherapeutin Sabine Unger hat diese Sätze „Bannbotschaften“ getauft. Diese Botschaften können die Motivation von Kindern niederdrücken, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie trauen sich dann später weniger zu und suchen die Schuld eher bei sich als bei anderen.

Vor allem, wenn diese Sätze immer wieder gesagt werden, brennen sie sich in die Köpfe der Kinder ein und wirken womöglich wie ein Fluch. Denn, was die Eltern sagen, glauben Kinder.

Hier einige Beispiele die du vermeiden solltest:

1) „Dass du kein Mathe kannst, hast du von Mama geerbt.“

Der Satz vermittelt deinem Kind die Botschaft: Es ist quasi ein Naturgesetz, dass ich mit Zahlen nicht so kann. Es traut sich also automatisch weniger zu. Denn was lohnt es sich anzustrengen, wenn es in den Genen liegt?

2) „Schau mal, was für gute Noten deine Schwester hat!“

Die Botschaft, die bei deinem Kind ankommt, ist: Du bist im Vergleich ein Versager. Es kann sehr frustrierend sein, seine ganze Kindheit mit vermeintlich „besseren“ Geschwistern verglichen zu werden. Stattdessen solltest Du die Stärken deines Kindes betonen, unabhängig von der Leistung von anderen.

3) „Das ist mal wieder typisch für dich!“

Schublade auf, Kind rein, Schublade zu. Solche pauschalen Sätze nehmen deinem Kind die Möglichkeit, sich frei zu entfalten, auszuprobieren und immer wieder neues an sich zu entdecken. Es glaubt schließlich irgendwann selbst daran, dass es eben so ist, wie die Eltern sagen.

4) „Immer lässt du deine Sachen rumliegen!“

Dieser Satz ist ganz bestimmt falsch. Kennst Du das, wenn Dein Kind sich dann rechtfertigt und sagt, dass stimmt doch gar nicht? Denn sicherlich gibt es genug Situationen, in denen das Kind die Sachen eben NICHT liegen ließ, sondern wegräumte. Doch diese positiven Beispiele werden ausgeblendet von uns, es wird ungerechterweise verallgemeinert. „Immer“ ist eins schnell daher gesagtes Wort, das aber eine sehr starke, verletzende Wirkung haben kann.

5) „Nie kann man sich auf dich verlassen.“

Für das Wort „nie“ gilt das gleiche wie für „immer„. Es wird dabei gleich vorausgesetzt, dass Dein Kind sich auch nie ändern wird. Wieder ein Label, dass sich im Kopf Deines Kindes einbrennt.

6) „Jan ist ja eher ein faules Kind.“

Solche Sätze, im Beisein Deines Kindes geäußert, können sehr schwer wiegen. So weist Du Deinem Kind eine feste Charaktereigenschaft zu, von der es glauben muss, dass sie fest zu ihm gehört. Eine Wahrheit, an die es sicher als Erwachsene noch glauben wird: „Ich war ja schon als Kind eher faul.“

7) „Aus dir wird doch nie etwas.“

Es ist ein absoluter Motivationskiller. Auch ich habe diesen Satz zu hören bekommen. Zur Zeit unserer eigenen Eltern noch ein sehr verbreiteter Satz, der unheimlich Schaden anrichten kann oder ins Gegenteil läuft, denn ich sagte zur der Zeit zu mir: „Jetzt erst recht„. Heute hört man ihn nur noch selten. Zum Glück!

8) „Du alte Heulsuse.“

Das Kind ist nicht nur eine Heulsuse, was schlimm genug ist, es ist auch noch eine „alte“ Heulsuse. Also demnach schon sehr lange so und vermutlich auch bis in alle Ewigkeit. Keine schöne Vorstellung, oder?

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